640 Ringe im Gesamtergebnis: Das kann sich für eine Mannschaft mit einigen Neueinsteiger durchaus sehen lassen. Allerdings war das Ergebnis der Sulzschneider Jugend dann doch zu wenig, um Spitzenreiter Wald 2 zu besiegen. Der Gegner kam auf 670 Ringe. Für das Kleintiroler Team trafen Dennis Kösel 157, Josef Settele 150, Beatrice Reichhart 169 und Simon Schmid 164 Ringe. Wettkampfluft schnupperten Vitus Knestel (134), Hannes Schnitzler (147) und Daniel Kösel (131). Mit 8:4 Punkten und einem Schnitt von 622,50 Ringen sind die Sulzschneider in der A-Klasse 3 auf dem zweiten Platz.
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Für jeden einen Nikolaus
Endlich durften wieder bei den Kleintirolern die leckeren Hefenikoläuse persönlich in Empfang genommen werden. Es war ein schönes Nikolausschießen, an dem sich 41 Schützinnen und Schützen, Große und Jüngere, beteiligt haben. Bei der Jugend gewann Leonie Plobner mit einem tollen 13,2-Teiler. Leni Settele als Zweitplatzierte schoss einen 36,6-Teiler. Und den drittgrößten Nikolaus holte Josef Settele mit einem 49,3-Teiler. Bei den Erwachsenen schaffte niemand das Ergebnis von Leonie. Ohnehin lagen sie viel dichter beieinander. Der Beste hatte einen 32,-5 Teiler, die Zehnte immer noch einen 58,3-Teiler. Von Platz vier bis sechs war gerade einmal ein Unterschied von 0,7. Den größte Nikolaus erhielt Markus Erhard, ihm folgten Konrad Rauch (41,2) und Christian Rauch (43,2). Leer ging bei dem Schießen niemand aus. Die wenigen Exemplare die dann noch übrig blieben, wurden versteigert.
Adventskonzert mit der Musikkapelle
Nach zwei Jahren Pause lädt die Musikkapelle Sulzschneid wieder recht herzlich zu einem Adventskonzert unter der Leitung von Alexandra Hahn in die Pfarrkirche St. Pankratius in Sulzschneid ein. Dabei möchte sie die Besucherinnen und Besucher am Sonntag, 11. Dezember, ab 20 Uhr in einer besinnlichen Stunde, zusammen mit Lektor Walter Sirch, auf das anstehende Weihnachtsfest einstimmen. Im Anschluss an das Adventskonzert findet am Pfarrhof ein Glühwein- und Punschverkauf statt. Spenden aus dem Kirchenkonzert werden für die Jugendausbildung herangezogen.
Bereit zum ersten Bully
Am Wochenende starten die Dragons Sulzschneid und die Seeger Adler in die Eishockey-Hobbyrunde um den Zimmermann-Cup. Die Adler um Trainer Tobias Heiss wollen mit ihrem neuen Angreifer Matthias Böck wieder um den Titel mitkämpfen. Vielleicht steht bei ihnen auch der über 70-jährige Otto Bader wieder auf dem Eis.
Auch die Dragons wollen, nachdem sie in der vorigen Saison unbesiegt durch die Hauptrunde marschierten und erst im Finale unterlagen, an alte Erfolge anschließen. Dabei sollen ihnen die Neuzugänge Max Reitzer und Johannes Klein behilflich sein. Aber auch die Integration weiterer örtlicher Nachwuchsspieler ist ein wichtiger Aspekt bei Sulzschneid, nachdem dies im vergangenen Jahr ordentlich funktionierte.
Das Spiel beginnt am Samstag, 3. Dezember, um 16.30 Uhr in Pfronten (gs)
Roland Müller nimmt Abschied beim Veteranenverein
Eine Ära ist bei der Jahresversammlung des Veteranen- und Soldatenvereins Sulzschneid zu Ende gegangen: Roland Müller, seit 29 Jahren Vorsitzender, kandidierte nicht mehr für diesen Posten.
Als Nachfolger von Anton Wißmiller war er seinerzeit gewählt worden. Unter seiner Ära öffnete sich der Verein auch Frauen – als einer der ersten Veteranenvereine in der Region. Erinnert wurde an die vielen gemeinsamen Veranstaltungen, Ausflüge und Fahrten, darunter zu Kriegsgräbern im Ausland. In den vergangenen beiden Jahren ruhte das Leben wegen Corona weitgehend.
Bei den turnusmäßigen Wahlen wurden die Vorstandsposten größtenteils neu vergeben. Neuer Vorsitzender ist Alexander Filke, Zweiter Vorsitzender Martin Frey, Kassier Johann Strobel, Schriftführer Bernhard Sirch und als Beisitzer fungieren Albert Wißmiller und Richard Wagner.
Des Weiteren standen Ehrungen auf der Tagesordnung. Dabei wurde wurde Maximilian Hummel für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Weitere Ehrungen gab es für 40 Jahre.
Zuvor hatten die Mitglieder des Vereins und die Kirchengemeinde im Gottesdienst und danach am Mahnmal den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege gedacht. Pfarrer Sajimon Vargese, Marktoberdorfs Dritter Bürgermeister Michael Eichinger und Zweiter Vorsitzender Martin Frey erinnerten an die Schrecken vergangener Tage sowie an die weltweiten Krisen und Kriege der heutigen Zeit. Insbesondere standen der Ukrainekrieg und die Forderung nach Frieden im Fokus.
Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigte sich wiederum an Roland Müller. Seit der Gründung des Sulzschneider Vereins vor fast 150 Jahren war Müller der erste Vorsitzende, der nicht im Krieg gekämpft hat.
Sulzschneid 1 verliert knapp im Stechen
Mit 1:2 haben die Sulzschneider Schützen in der Gauoberliga ihren Heimkampf gegen Ruderatshofen verloren. Nach den vier Duellen stand es 2:2. Markus Erhard hatte 379:370 gewonnen, auch Arthur Reichhart hatte mit 369:367 einen Punkt geholt. Christian Rauch unterlag 354:373. Am Spannendsten machte es Bernhard Hipp. Mit schwachen 88 Ringen gestartet, verbesserte er sich immer mehr und ließ es bei den letzten zehn Schuss mit 98 Ringen richtig krachen. Das reichte zum Unentschieden von 371:371. Ein Stechschuss war nötig. Und bei dem verlor er mit 9:10. Schade. Von den Ringen her war Sulzschneid mit 1473:1481 unterlegen.
Die erste Saisonniederlage gab es für die neu formierte Jugendmannschaft. Sie verlor trotz eines guten Gesamtergebnisses gegen Wald-Wimberg 2 mit 621:661. Auffällig bei Sulzschneid die Konstanz. Dennis Kösel erzielt 163 Ringe, Josef Settele 158, Vitus Knestel 155 und Simon Schmid 145. Selbst Hannes Schnitzler, der außer Konkurrenz schoss, traf 142 Ringe. Daniel Kösel kam auf 108.
Kinder basteln wieder für Advent
Die Adventszeit naht. Deshalb lädt der Gartenbauverein alle Kinder des Dorfes ab sechs Jahren zum Basteln ein. Wir basteln Tür- und Adventskränze. Bitte bringt selbst gesammeltes Tannengrün, Zapfen und Nüsse sowie Gartenschere und, wenn vorhanden, Kerzenhalter selbst mitbringen. Kerzen besorgen wir. Gebastelt wird am Freitag, 25. November, ab 15 Uhr im Pfarrheim. Anmeldungen bis Dienstag, 22. November, bei Claudia Fumian, 08349-1442.
Auf geht’s zum Nikolausschießen
Die Kleintiroler Standschützen laden die Bevölkerung zum traditionellen Nikolausschießen ein. Es wird an den Dienstagen 22. und 29. November ausgetragen. Preisverteilung ist am Dienstag, 6. Dezember. Geschossen wird auf Blattl. Kinder und Jugendlichen zahlen 2,50 Euro, Erwachsene 6 Euro für 20 Schuss. Nachkauf für 1 Euro pro zehn Schuss ist unbegrenzt möglich.
Alarm: Feuerwehr rückt zum Unfall aus
Am Freitag musste die Feuerwehr Sulzschneid ausrücken. Es gab bei Balteratsried einen Unfall. Drei Autos waren zusammengestoßen, vier Personen wurden verletzt. Hier die Originalmeldung der Polizei:
„Am Freitagabend gegen 20.25 Uhr befuhr eine 59jährige Pkw-Fahrerin die St 2008 von Marktoberdorf in Fahrtrichtung Lengenwang. Kurz vor einer Rechtskurve zwischen Kühmoos und Balteratsried wurde diese aufgrund des Lichtes vom Gegenverkehr geblendet, verlor dabei die Orientierung und geriet im Kurvenverlauf nach links auf die Gegenfahrbahn. Dabei kollidierte ihr Pkw zuerst seitlich mit einem ordnungsgemäß entgegenkommenden Pkw, der von einem 19jährigen gesteuert wurde. Dieser geriet dabei schleudernd nach links von der Fahrbahn ab und kam erst in einem angrenzenden Feld zu Stehen. Danach stieß die 59jährige noch mit einem weiteren entgegenkommenden Pkw frontal zusammen, der von einer 34jährigen Fahrerin gesteuert wurde und mit einem 35jährigen Beifahrer besetzt war. Beide Fahrzeuge kamen daraufhin, in ihren jeweiligen Fahrtrichtungen, nach rechts von der Fahrbahn ab. Die 34jährige Fahrerin wurde dabei eingeklemmt und musste mit Hilfe der hinzugezogenen Feuerwehr Marktoberdorf mit technischen Geräten aus ihrem Fahrzeug befreit werden. Die 34jährige wurde mittelschwer, der 35jährige Beifahrer leicht verletzt. Die 59jährige Unfallverursacherin, sowie der 19jährige Fahrer des ersten Pkw wurden leicht verletzt. Alle Unfallbeteiligten wurden zur weiteren ärztlichen Versorgung in umliegende Krankenhäuser verbracht. Zudem wurde bei der 59jährigen Unfallverursacherin eine erhebliche Alkoholisierung festgestellt, woraufhin bei dieser eine Blutentnahme durch die Polizei angeordnet wurden. Ihr Führerschein wurde sichergestellt. Alle Unfallfahrzeuge waren erheblich beschädigt und mussten abgeschleppt werden. Der Gesamtschaden wird auf ca. 33 000 Euro beziffert. Die St 2008 war für drei Stunden in beiden Richtungen komplett gesperrt. Die Freiwilligen Feuerwehren Marktoberdorf, Sulzschneid und Rieder waren mit 6 Fahrzeugen und ca. 40 Einsatzkräften eingebunden. “
Großer Applaus fürs Theater „Der Wilde Hund von Sulzschneid“
Die Nachfrage nach Karten für das Theaterstück „Der Wilde Hund von Sulzschneid“ ist ungebrochen. Weil auch die Zusatzvorstellung schon fast ausverkauft ist, gibt es nun noch eine weitere Aufführung. Die ist am Sonntag, 20. November, um 14 Uhr im Vereinsheim in Sulzschneid. Kinder erhalten eine Ermäßigung auf den Eintritt. Karten können bestellt werden unter Telefon 08349/9761770 (täglich bis Freitag von 18 bis 21 Uhr).
Und darum geht es:
Um es vorwegzunehmen: Mit dem „Wilden Hund von Sulzschneid“ hat Walter Sirch dem Dorf zu dessen 900-Jahr-Feier ein wunderbares Geschenk bereitet. Mit viel Sorgfalt hat er mehrere Sagen, die sich um den Ortsteil von Marktoberdorf ranken, verwoben und ein Theaterstück darüber geschrieben, wie sich das Leben nach der Pestzeit zugetragen haben könnte. Ein Stück mit vielen, liebevoll verpackten Spitzen und sei es nur die, dass eine Kleintirolerin keinen Lengenwanger heiratet. Also zur damaligen Zeit nicht.
Das mag wohl auch daran gelegen haben, dass die Lengenwanger – der Sage nach – mit Oberdorfern und Aubergern die Kirchenglocke gestohlen und im Baldaufweiher versenkt haben, weil sie sich so schrecklich anhörte. Sie störte den sonntäglichen Wohlklang, der sich über die Region legte. Dabei hatten die Tiroler aus dem Lechtal bei der Wiederbesiedlung die Kirchenglocke von ihrem Pfarrer mitbekommen. „Warum wohl?“, fragte Maria (Stefanie Epp), Wirtin und Frau des Ortsvorstehers (Peter Baur) vielsagend. „Gegen das Heimweh“, war für die beiden Jungbauern Hans (Peter Steger) und Karl (Udo Richter) klar.
Sie verteidigten die Glocke bei jeder Gelegenheit – und die gab es in der Wirtschaft reichlich. Vor allem, wenn die Holzer Josef (Markus Knestel) und Konrad (Thomas Modosch) auftauchten – natürlich aus Lengenwang. Doch in Bastl (Bernhard Sirch), dem Mesmer, fanden Hans und Karl einen Verbündeten. Er wehrte sich standhaft gegen die Absichten, die Glocke zu stehlen. Meistens. Je nach Flascheninhalt. Oder wer gerade des Weges kam. Wie Theres (Vroni Heckel), die Magd aus Ludaried.
Dabei wollte Bastl die Glocke sogar gegen die Hexen aus dem Sibillenmoos, einem noch heute bestehenden Hochmoor mit einzigartiger Pflanzenwelt, verteidigen. Das hätte er lieber nicht so vollmundig ankündigen sollen, denn bei ihrem nächtlichen Auftritt ließen Claudia Fumian, Elisabeth Sirch, Sabine Kümmerle, Barbara Schreyer, Vroni Hörmann und Regina Filser gehörig die Besen tanzen. Auch das Tirolar Weibla (Carolin Eurisch) vom Kreuzbachmoos hatte so seinen Spaß mit ihm. Und den Lengenwangern sowieso.
Weil aber nicht mal sie gegen die Pestbeulen bei Sylvest helfen konnte und der Wirt fast im Sterben lag, besann sich die Bevölkerung ihrer Wurzeln und schickte den Knecht und Boten Flori (Tobias Schreyer) ins Lechtal zum Wilden Männle. Dessen verwegen klingenden Plan setzten die Sulzschneider gnadenlos um – mit Erfolg. Zumindest für den Wirt.
Der eigentliche rote Faden in Sirchs Theaterstück ist die Liebe zwischen Kilian (Lorenz Knestel), einem Wilddieb – genau: aus Lengenwang –, der die Sulzschneider Wirtschaft beliefert und dabei Wirtstochter Agnes (Lena Eurisch) kennenlernt. Es erwächst eine Liebe, die nicht sein darf. Ein bisschen so wie Romeo und Julia. Dass die beiden den meisten Applaus und wie Vroni Heckel ein Sonderlob von Sirch erhielten, ist verständlich. Sie spielten trotz jungen Alters nicht nur hervorragend, sie sind auch die Zukunft der Sulzschneider Theaterbühne des Trachtenvereins Hohenwaldegger.
Ein paar hundert Jahre später geht die Geschichte weiter, als Sirch mit einem Bekannten samt Metalldetektor im Baldaufweiher die Glocke suchte. Gefunden haben sie einen Gegenstand aus dem Zweiten Weltkrieg – weshalb der Kampfmittelräumdienst aus München anrückte. Es handelte sich um eine Nebelkartusche für Soldaten. Die Glocke fanden sie nicht. (Text von Andreas Filke; mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung)