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Mit den Dissonanten ins Berlin der Zwanziger Jahre

Die Dissonanten kommen mit neuem Programm und neuen Gesichtern zurück auf die Sulzschneider Bühne – pünktlich zum Jubiläum 900 Jahre Sulzschneid. Die Revue im Stil der 1920er Jahre verspricht auch diesmal unterhaltsame Stunden. Denn: Was erlebt eine junge Sulzschneiderin im wilden Berlin der damaligen Zeit? Grete besucht ihre Schwester, wird als Tänzerin entdeckt, geht zum Casting, lernt einen Eintänzer kennen und … Gespielt werden die beiden Frauenrollen von Annette Lotter und Kathrin Schindele. Musik aus dieser Zeit, sei es Instrumental, als Solo oder im Chor machen den Abend spannend und genussvoll. 
Spieltermine sind am 14. und 15. Oktober in Sulzschneid im Vereinsheim. Beginn ist jeweils um 20 Uhr.
Vorverkauf der Karten ist unter Telefon 08349/1240 oder per E-Mail info@dissonanten.de
Weitere Infos auch bei den Dissonanten.

100 Jahre Hohenwaldegger: Treu der Heimat und der Tracht

Vor 100 Jahren waren es bestimmt keine leichten Zeiten. Der 1. Weltkrieg war erst vor 2 Jahren zu Ende gegangen und bis 1920 wütete die Spanische Grippe in Europa und forderte weitere zahlreiche Todesopfer. Die Menschen litten noch unter den Auswirkungen des Krieges, aber es herrschte wieder eine Aufbruchstimmung und die Menschen schöpften Hoffnung. 
100-jähriges Vereinsjubiläum – in diesem Jahr ist es für den Trachtenverein „D´ Hohenwaldegger“ Sulzschneid soweit. Am Mittwoch, 15. September 1920 trafen sich in Sulzschneid im Gasthof Lohbrunner heimatverbundene Männer und Frauen und gründeten den Trachtenverein „D´ Hohenwaldegger“ Sulzschneid.
100 Jahre später sollte das Gründungsjubiläum groß gefeiert werden, gemeinsam mit ganz Sulzschneid, das sein 900-jähriges Bestehen ebenfalls 2020 begehen wollte. Doch daraus wurde nichts – die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen fand im September ein kleiner Festakt mit 50 geladenen Gästen im Vereinsheim in Sulzschneid statt. 
1. Vorstand Jürgen Klaus blickte in seiner Ansprache auf die Gründungsjahre zurück und so erhielt man Einblicke auf die frühere Zeit. In 14 Statuten hielten die Hohenwaldegger ihre Richtlinien fest. Der 1. Paragraph lautet: “Zweck des Vereins ist die Einführung und Erhaltung der Gebirgstracht sowie die Pflege der alten Sitten und Gebräuche des Heimatlandes, des Zitherspiels, Schuhplattelns und sonstiger gemütlicher Unterhaltung.“
Man erfuhr, dass die Aufnahmegebühr 3 Mark und der Monatsbeitrag 30 Pfennig betrug, und dass eine Jahresversammlung am Sonntagnachmittag um 16.30 Uhr begonnen wurde und schon um 17.00 Uhr wieder endete. Zum Schmunzeln brachte Jürgen Klaus die Gäste, als er berichtete, dass nur Mitglied werden konnte, „…der unbescholtenen Charakters und in hießiger Gegend wohnhaft ist …“, sowie wenn man auswärts platteln wollte, die Erlaubnis des Vorstandes brauchte.
Um eine eigene Fahne finanzieren zu können, zeigten sich die Hohenwaldegger sehr einfallsreich. Nach zahlreichen Bockstechen, Schubkarrenrennen, Christbaumfeiern mit Christbaumverlosung und eigenen finanziellen Opfern war es 1922 endlich soweit. Die Fahne, welche 10105,– Mark gekostet hatte, konnte gegen eine Gabe von 50 Mark geweiht werden.
Außerdem zeigten sich die Hohenwaldegger sehr reiselustig. So entstand das erste Foto vom Trachtenverein im Jahr 1921 vor dem Bahnhof in Marktoberdorf. Allein im selben Jahr besuchten sie Feierlichkeiten in Stötten, Kempten, Epfach, Landsberg, Wies, Buching, Kaufbeuren, Steingaden, Hohenfurch und Görisried.
Ein Film, sowie eine kleine Bilderausstellung über die Vereinsgeschichte und Aktivitäten des Trachtenvereins „D´ Hohenwaldegger“ Sulzschneid rundete den Abend ab. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Sulzschneider Ziachmusik, dem Zithertrio und der Stubenmusik.

von Helga Frei