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Festakt zum 900-Jährigen wird verschoben

Die Angst vor dem Corona-Virus war doch zu groß: Der für den 7. März geplante Festakt zu 900 Jahre Sulzschneid ist verschoben worden. „Wir wollen unter besseren Bedingungen feiern“, sagt der Sulzschneider Ortssprecher Roland Müller. Deshalb wolle man abwarten, wie sich die Situation entwickele. Das Gremium habe sich die Entscheidung nicht einfach gemacht. Doch nachdem das Corona-Virus nun auch mit zwei Fällen im Ostallgäu angekommen ist, beschlossen die Verantwortlichen den Festakt zu verschieben. „Wir wollen die Verbreitung verlangsamen“, sagt Müller. Zudem wären aus Angst vor der Infektion wahrscheinlich weniger Leute gekommen, sagt der Ortssprecher. Natürlich tue es weh, die Veranstaltung zu verschieben. „Doch wir müssen nun handeln“, sagt Müller im Gespräch mit der Allgäuer Zeitung. Immerhin sei noch das ganze Jahr Zeit, die Feier nachzuholen.

Sulzschneids Wappen reist um die Welt

Erst vor kurzer Zeit offiziell vorgestellt, tritt das Sulzschneider Wappen bereits seinen Siegeszug um die Welt an. Kürzlich war es in Ecuador zu sehen und zwar exakt auf dem Äquator, wie an der gelben Linie zu erkennen ist. Während der die Welt in eine Nord- und eine Südhälfte teilt, hat das Sulzschneider Wappen in diesem Fall sogar etwas verbindendes – dank Andi Teibtner und Christoph Kösel, die dort ihren Urlaub verbracht und dem kleinen Dorf im Allgäu beinahe zu Weltruhm verholfen haben.

Stier, Salz, Weg: Sulzschneids Wappen

Ende November hat der Verein Herold zugestimmt, nun auch der Marktoberdorfer Stadtrat: Damit ist Sulzschneid Wappen nun ganz offiziell genehmigt und darf genutzt werden (mehr, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung). Nicht nur für Dr. Thomas Kehle, der das Wappen entwickelt hat, sondern auch fürs Dorf ein schönes Weihnachtsgeschenk und ein erster Vorgeschmack auf die Feier zum 900-jährigen Bestehen im Jahr 2020 (mehr).

Sulzschneid erhält ein Wappen

Ein Wappen für Sulzschneid, (von links) entwickelt von Dr. Thomas Kehle, die Idee hatte Walter Sirch, es freut sich Ortssprecher Roland Müller. Es erinnert an die Ritter von Hohenegg und beschreibt den Ortsnamen

Zum 900-jährigen Bestehen erhält Sulzschneid ein Wappen, das wiederum beim Jubiläumsfest im Juni auf eine Gedenkmünze geprägt werden soll. Um die Motive zu finden, hat Ortschronist Dr. Thomas Kehle Archive im In- und Ausland aufgesucht, sich auf die Spuren des alten Rittergeschlechts der Hohenegger begeben und nachgeforscht, woher der Ortsname kommt. Dabei entdeckte er eine verschollene Ortschronik von Pfarrer Lechner aus dem Jahr 1829. Das Wappen ziert nun auf der einen Seite ein Stierkopf der Hohenegger aus dem Jahr 1450 und auf der anderen Seite drei Salzkristalle. Was es damit auf sich hat und wie die Spurensuche verlaufen ist, lest Ihr hier (mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung)

Geschichte geht auch spannend

56 waren angemeldet, gut 160 Besucher waren in den Marktoberdorfer Rathaussaal gekommen. Der Grund: das Interesse an der Geschichte von Sulzschneid. In jahrelanger intensiver Forschungsarbeit hat Dr. Thomas Kehle jede Menge Neuigkeiten in zahlreichen Archiven, auch im Marktoberdorfer Stadtarchiv, entdeckt, diese mit Bekanntem verbunden und einen Bruchteil davon in einem gut einstündigen Vortrag zusammengefasst. Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell sprach anerkennend von einer „Liebeserklärung an Sulzschneid“. Musikalisch begleitet wurde Abend vom Sulzschneider Zithertrio. (mehr)

Übersetzung aus dem lateinischen Original durch Eva Kehle: „Es ist ausgezeichnet worden sowohl für jetzt als auch für die Zukunft, dass ein gewisser Adliger Namen Chunrat sein Grundstück, das er besitzt, an diesem Ort, der Opoltesried genannt wird, für das Heil seiner eigenen und der elterlichen Seele den Reliquien der Hl. Maria in Raytenpuch übergab. Die Zeugen der Sache sind Heinrich de Brugge, ebenso Heinrich de Sohn, Adelbert de Habretzhoven, Wilhalm de Sultzsnaite. Im gleichen Ort übergab auch ein gewisser Mensch namens Büro sein Grundstück den oben genannten Reliquien. Die Zeugen dieser Sache sind Luitpold de Warthusen, Burchard de Hassloch, Mangelt de Sorheim, Otto de Understorf u. viele andere.“ (c) Andreas Filke

Fussballer verstehen zu feiern

60 Jahre FC Sulzschneid – und so frisch wie am ersten Tag. Es war ein tolles Fest, das der Verein organisiert hatte. Und entsprechend gut wurde es honoriert. Die Zahl der Besucher nahm kein Ende. Beweis gefällig? Schon am ersten Tag waren Wurst und Semmeln, die fürs ganze Wochenende reichen sollten, ausverkauft. Bei herrlichem Sommerwetter gab es für die Kinder viel zu erleben, während die jungen Sportler ihre Turniere absolvierten – beim Fußball und beim Korbball. Beim Korbball gewannen sowohl bei den U15 als auch bei den U19 die Mädchen und Frauen des FC Sulzschneid, beim Fußball der E-Jugend triumphierte der FC Thalhofen nach Achtmeter-Schießen mit 3:2 über den FC Sulzschneid. Höhepunkt des zweiten Tages war das Freundschaftsspiel des FCS gegen den Bayernligisten TSV Kottern. In der ersten Halbzeit hielten sich die Sulzschneider sehr gut. Zwar lagen sie zur Pause 0:2 zurück, doch die Tore resultierten aus einem abgefälschten Schuss und einem Abstauber. Erst in der zweiten Halbzeit ging den Hausherren nach und nach die Luft aus. Der haushohe Favorit legte nach und gewann am Ende 7:0. Das Ergebnis war jedoch zweitrangig. Sport und Spaß standen im Vordergrund. Das freundschaftliche Treffen wurde anschließend beim gemeinsamen Essen fortgesetzt. In der Halbzeitpause hatten die Schnupperer des FCS und des TSV Hopferau-Eisenberg ihr Können gezeigt.  Auch das Spiel war wesentlich unterhaltsamer als das, was dann im Schützenraum im Vereinsheim beim Public Viewing lief: der mit 0:1 misslungene WM-Auftakt von Deutschland gegen Mexiko. Egal, ein ausgezeichnetes Fest war es allemal. Ende Oktober wird es noch einen Festakt geben, der in der Hauptsache den Gründungsmitgliedern gilt.

FC Sulzschneid feiert Geburtstag

1958, rechtzeitig zur Weltmeisterschaft in Schweden, wurde in Sulzschneid Geschichte geschrieben: Der FC Sulzschneid wurde gegründet. Der 60. Jahrestag wird nun am kommenden Wochenende mit einem Festwochenende gefeiert – wieder pünktlich zu einer Weltmeisterschaft. Mit einem Jugendtag ist der Samstag, 16. Juni, dem Nachwuchs des Vereins gewidmet. Sportlich und unterhaltsam geht es dabei zu. Ab 13 Uhr stehen ein Fußball-Turnier E-Jugend, Korbball-Turnier Mädchen U15 und Damen U19 auf dem Programm. Dazu gibt es eine Hüpfburg, Dorfrundfahrten mit einem Feuerwehr-Oldtimer, Kinderschminken und Aktionen des Jugendrotkreuz Marktoberdorf. Ganz im Zeichen des Fußballs steht der Sonntag, 17 Juni. Um 14 Uhr wird das Jubiläumsspiel des FCS gegen den Bayernligisten TSV Kottern angepfiffen. Im Anschluss ist Public Viewing des WM-Spiels Deutschland – Mexiko. Für das leibliche Wohl ist an beiden Tagen gesorgt.

Ein besonderer Geist

Viele Gebete, noch mehr Gesänge und reichlich Weihrauch: Es war ein ungewöhnlicher Gottesdienst, den die Angehörigen der Pfarreiengemeinschaft Stötten erlebten. Und genauso ungewöhnlich war, dass sich 23 Priester rund um den Altar versammelt hatten. Es war die Jubiläumsfeier der indischen Missionsgesellschaft des heiligen Thomas des Apostels. Vor 50 Jahren war der Orden gegründet worden, in Stöttens Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde die zentrale Messe für die Patres in Deutschland gefeiert. Zuvor waren Vargese und seine Mitbrüder in Rom. Höhepunkt war eine Audienz bei Papst Franziskus.

Mitglieder des Thomasordens haben eine Audienz bei Papst Franziskus in Rom. Mit dabei Pater Sajimon Vagese, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Stötten (Vierter von rechts).

Der Orden ist in hiesigen Breiten weitgehend unbekannt, nicht aber seine Mitglieder. In einigen Pfarreien des Dekanates Marktoberdorf und im Bistum Augsburg sind sie als Seelsorger tätig. Einer von ihnen ist Sajimon Vargese, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Stötten und zugleich Sprecher der Priester des Thomas-Ordens in Deutschland.
Der Gottesdienst wurde im syro-malabarischen Ritus gefeiert. Er steht damit für die Verbindung zur syrischen Kirche und zu Malaba, wie der Bundesstaat Kerala früher genannt wurde. Dort war der Apostel Thomas im Jahr 52 gelandet, um das Christentum zu verbreiten. Sogar Angehörige der höheren Kasten der Hindus ließen sich taufen. In Erinnerung daran sagen Thomas-Christen von sich, sie seien Hindu in der Kultur, Christen in der Religion und orientalisch in der Liturgie. Daran erinnerten im Gottesdienst nicht nur die zum Teil farbenfrohen Gewänder der Priester, sondern vor allem die Gesänge mit ihrem meditativen Charakter.
Domvikar Martin Riß, stellvertretender Leiter der Personalabteilung Priester, würdigte in seiner Festpredigt, dass die Ordensleute Zeugnis in tätiger Nächstenliebe geben. Schwerpunkte ihrer Arbeit in Indien sind der Aufbau von Schulen, Selbsthilfeeinrichtungen und Gesundheitszentren.
Bevor sie nach Stötten reisten, waren die Ordensleute von Papst Franziskus zu einer Audienz eingeladen, besichtigten Assisi und besuchten das Grab des Heiligen in Ortona. Im Februar fliegen sie nach Indien zum Sitz ihres Klosters, wo sie mit den anderen Ordensbrüder den Gründungstag feiern.
(mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung)