Eigentlich sollte in diesem Jahr der 900-jährige Gründungstag von Sulzschneid gefeiert werden. Die Corona-Krise mit ihren erforderlichen Schutzmaßnahmen vereitelte das. Trotzdem hinderte das ein fleißiges Helferteam nicht, das Dorf aufzuhübschen, genauer gesagt den Platz um den Dorfbrunnen. Seit langem waren die Hölzer, die den Hang begrenzten, marode. Ersatz sollte her und fand sich in alten Bordsteinen aus Granit, die einst die Ruderatshofener Straße einfassten. Ein paar davon stellte die Stadt Marktoberdorf für die Sanierung zur Verfügung. So arbeiteten die Helfer an zwei Vormittagen, rissen das alte Holz heraus, sägten die neuen, alten Steine und verlegten sie. Heraus kam eine schmucke Mauer, die Dank ihrer guten Höhe Wanderer und Radfahrer zum Verweilen einlädt. Geplant hat die Aktion der Gartenbauverein, der auch 1983 den Brunnen gestiftet hatte. Jeder Verein hat ein paar Personen gestellt, sodass insgesamt 13 Helfer am Werk waren, die die Trockenmauer innerhalb von drei Stunden bauten.
Die marode Einfassung aus Holzpfählen bot keinen schönen Anblick mehr
Der Transport der alten Bordsteine geht in die Arme
(c) Gerhard Schmid
Wie es staubt
(c) Gerhard Schmid
Das fleißige Team bei der Brotzeit
(c) Gerhard Schmid
Nach der jüngsten Sitzung des Organisationsteams ist es amtlich: Die Feierlichkeiten zum 900-jährigen Bestehen von Sulzschneid werden um ein Jahr verschoben. Bereits der Festakt im März war auf zunächst unbestimmte Zeit verlegt worden. Es bestand Hoffnung, dass er vor dem Festwochenende im Juni nachgeholt werden kann. Aber nach den jüngsten Auflagen der Bundes- und der Staatsregierung, größere Veranstaltungen bis Ende August abzusagen, waren der Vorbereitungsgruppe die Hände gebunden. Von der Verschiebung betroffen ist auch das Fest zum 100-jährigen Bestehen des Trachtenvereins Hohenwaldegger Sulzschneid samt Gaujugendtag.
Die Angst vor dem Corona-Virus war doch zu groß: Der für den 7. März geplante Festakt zu 900 Jahre Sulzschneid ist verschoben worden. „Wir wollen unter besseren Bedingungen feiern“, sagt der Sulzschneider Ortssprecher Roland Müller. Deshalb wolle man abwarten, wie sich die Situation entwickele. Das Gremium habe sich die Entscheidung nicht einfach gemacht. Doch nachdem das Corona-Virus nun auch mit zwei Fällen im Ostallgäu angekommen ist, beschlossen die Verantwortlichen den Festakt zu verschieben. „Wir wollen die Verbreitung verlangsamen“, sagt Müller. Zudem wären aus Angst vor der Infektion wahrscheinlich weniger Leute gekommen, sagt der Ortssprecher. Natürlich tue es weh, die Veranstaltung zu verschieben. „Doch wir müssen nun handeln“, sagt Müller im Gespräch mit der Allgäuer Zeitung. Immerhin sei noch das ganze Jahr Zeit, die Feier nachzuholen.
Erst vor kurzer Zeit offiziell vorgestellt, tritt das Sulzschneider Wappen bereits seinen Siegeszug um die Welt an. Kürzlich war es in Ecuador zu sehen und zwar exakt auf dem Äquator, wie an der gelben Linie zu erkennen ist. Während der die Welt in eine Nord- und eine Südhälfte teilt, hat das Sulzschneider Wappen in diesem Fall sogar etwas verbindendes – dank Andi Teibtner und Christoph Kösel, die dort ihren Urlaub verbracht und dem kleinen Dorf im Allgäu beinahe zu Weltruhm verholfen haben.
Ende November hat der Verein Herold zugestimmt, nun auch der Marktoberdorfer Stadtrat: Damit ist Sulzschneid Wappen nun ganz offiziell genehmigt und darf genutzt werden (mehr, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung). Nicht nur für Dr. Thomas Kehle, der das Wappen entwickelt hat, sondern auch fürs Dorf ein schönes Weihnachtsgeschenk und ein erster Vorgeschmack auf die Feier zum 900-jährigen Bestehen im Jahr 2020 (mehr).
Ein Wappen für Sulzschneid, (von links) entwickelt von Dr. Thomas Kehle, die Idee hatte Walter Sirch, es freut sich Ortssprecher Roland Müller. Es erinnert an die Ritter von Hohenegg und beschreibt den Ortsnamen
Zum 900-jährigen Bestehen erhält Sulzschneid ein Wappen, das wiederum beim Jubiläumsfest im Juni auf eine Gedenkmünze geprägt werden soll. Um die Motive zu finden, hat Ortschronist Dr. Thomas Kehle Archive im In- und Ausland aufgesucht, sich auf die Spuren des alten Rittergeschlechts der Hohenegger begeben und nachgeforscht, woher der Ortsname kommt. Dabei entdeckte er eine verschollene Ortschronik von Pfarrer Lechner aus dem Jahr 1829. Das Wappen ziert nun auf der einen Seite ein Stierkopf der Hohenegger aus dem Jahr 1450 und auf der anderen Seite drei Salzkristalle. Was es damit auf sich hat und wie die Spurensuche verlaufen ist, lest Ihr hier (mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung)
56 waren angemeldet, gut 160 Besucher waren in den Marktoberdorfer Rathaussaal gekommen. Der Grund: das Interesse an der Geschichte von Sulzschneid. In jahrelanger intensiver Forschungsarbeit hat Dr. Thomas Kehle jede Menge Neuigkeiten in zahlreichen Archiven, auch im Marktoberdorfer Stadtarchiv, entdeckt, diese mit Bekanntem verbunden und einen Bruchteil davon in einem gut einstündigen Vortrag zusammengefasst. Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell sprach anerkennend von einer „Liebeserklärung an Sulzschneid“. Musikalisch begleitet wurde Abend vom Sulzschneider Zithertrio. (mehr)
Übersetzung aus dem lateinischen Original durch Eva Kehle: „Es ist ausgezeichnet worden sowohl für jetzt als auch für die Zukunft, dass ein gewisser Adliger Namen Chunrat sein Grundstück, das er besitzt, an diesem Ort, der Opoltesried genannt wird, für das Heil seiner eigenen und der elterlichen Seele den Reliquien der Hl. Maria in Raytenpuch übergab. Die Zeugen der Sache sind Heinrich de Brugge, ebenso Heinrich de Sohn, Adelbert de Habretzhoven, Wilhalm de Sultzsnaite. Im gleichen Ort übergab auch ein gewisser Mensch namens Büro sein Grundstück den oben genannten Reliquien. Die Zeugen dieser Sache sind Luitpold de Warthusen, Burchard de Hassloch, Mangelt de Sorheim, Otto de Understorf u. viele andere.“ (c) Andreas Filke
„Ein bedeutsamer Tag in der 900-jährigen Geschichte“, sagte Ortssprecher Roland Müller. Von einer „Kraftanstrengung aller Beteiligten“ und einer „reifen Leistung“ sprach Marktoberdorfs Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell. Als ein „Schmuckkästchen, das jeden Cent und jeden Tropfen Schweiß wert ist“, bezeichnete sie Landrätin Maria Rita Zinnecker. Alle Redner waren beim Festakt begeistert von der sanierten und erweiterten Sulzschneider Mehrzweckhalle.
Projektleiter Richard Siegert nannte kurz die Zahlen: 1,5 Millionen Euro kostete es, die Halle auf Vordermann zu bringen in Sachen Brandschutz, Energie, Dachkonstruktion, Sporthalle und einiges mehr. Hinzu kamen 750000 Euro für den Anbau, in den die Fußballer eingezogen sind. Darüber befindet sich der neue Proberaum der Musikkapelle, der auch für Schulungen der Feuerwehr genutzt werden kann. Es wurde dabei ebenso klar, wie viel Eigenleistung die Sulzschneider für das Bauwerk erbracht haben. Sie haben einen Wert von etlichen tausend Euro. Allein bei den Fliesenarbeiten beläuft sich die Summe auf 30000 Euro.
Besonderes Lob erhielt Gerhard Schmid, den Müller als „Ansprechpartner, Mittler, Organisator und manchmal auch Prellbock“ beschrieb. Schmid wiederum dankte für die Hilfe eines jeden: „Selbst vermeintlich kleinste Arbeiten waren wichtig.“ Walter Sirch und Konrad Jocham, die ihm zur Seite standen, beschrieb er als „meine rechte und linke Hand“, als „mein Herz“ bezeichnete er Roland Müller.
Mit markigen Worten und in kabarettistischer Weise beschrieb Walter Sirch noch einmal, dass die Stadträte noch rechtzeitig erkannt hätten, dass das Vereinsheim, in Sulzschneid kurz die Halle, eben nicht „wegen der paar Hansl“ oder den Wählerstimmen saniert werden musste, sondern weil sie eben für die Sulzschneider lebenswichtig ist. „Wir freuen uns, dass sie so schön geworden ist“, sagte er.
(c) Andreas Filke
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Sulzschneid, das Dorf der Vielfalt
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