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Günter Frey bleibt Bayerns oberster Trachtler

„Die Trachten- und Heimatpflege ist uns eine Herzensangelegenheit“, bekannte Gauvorsitzender Michael Hauser vom gastgebenden Gauverband I bei der Jahrestagung der bayerischen Trachtler in Altötting. In deren Verlauf wurde der Sulzschneider Günter Frey als Landesvorsitzender bestätigt. Frey, der dem Oberen Lechgau angehört, erhielt das einstimmige Vertrauen für die nächsten drei Jahre. „Tracht ohne Inhalt ist sinnleer, unser Trachttragen braucht Glauben, Dialekt, Musik, Handwerk, Tanzen, Platteln und Leidenschaft“, sagte Frey.
Der bayerischen Trachtenverband ist gegliedert in 22 Gauverbänden mit 757 Vereinen und rund 160.000 Mitgliedern. Der Obere Lechgau ist der Ausrichter der nächsten Landestagung vom 10. bis 12. Oktober in Marktoberdorf. (Foto: Anton Hötzelsperger)

Klose bache für Kinder

Der Trachtenverein D‘ Hohenwaldegger lädt für Samstag, 2. Dezember, um 14 Uhr alle Kinder aus dem Dorf zum Klose bache ins Vereinsheim ein. Anmeldung bis zum 1. Dezember bei Stefanie Epp (08349 9769965). Teigroller und Backfolie oder Nudelbrett sind mitzubringen.

„Der wilde Hund“ und andere Höhepunkte

Bei seiner Jahresversammlung konnte der Trachtenvereins „D’ Hohenwaldegger“ Sulzschneid endlich wieder auf ein reges Vereinsjahr zurückgeblicken. Vorstand Jürgen Klaus hob im Besonderen die Feierlichkeiten zum 900-jährigen Jubiläum von Sulzschneid heraus, welche seit 2020 coronabedingt verschoben werden mussten.
Das historische Theater „Der wilde Hund von Sulzschneid“, das Walter Sirch extra dafür geschrieben hatte, wurde erfolgreich aufgeführt, denn noch nie gab es beim Sulzschneider Theater so viele Mitwirkende, Aufführungen und Besucher. Auch das große Fest im Juni zum Dorfjubiläum war sehr gelungen, wobei alle Vereine und das ganze Dorf zusammengeholfen haben. Dem Mitglied Günter Frey gratulierte Jürgen Klaus zur Verleihung des Bayerischen Verdienstordens durch Ministerpräsident Markus Söder. Weitere Höhepunkte im Vereinsjahr waren das Maibaumfest, bei welchem die neue Jugendgruppe das erste Mal in der Öffentlichkeit auftrat, sowie die Teilnahme am Oktoberfestumzug in München anlässlich „140 Jahre Trachtenbewegung in Bayern“.
Zum Abschluss wurden für langjährige Mitgliedschaft Marie-Luise Hipp (70 Jahre), Ehrenmitglied Hans Settele (70 Jahre), Claudia Fumian (50 Jahre) und Michael Strobel (25 Jahre) geehrt. Für ihre besonderen Verdienste für den Verein wurden Stefanie Epp und Jürgen Klaus ausgezeichnet. (Helga Frei)

Sulzschneider bundesweit im Fernsehen

Live in der ARD ist der Festzug zum Münchner Oktoberfest übertragen wurde. Sie lockte ein Millionenpublikum vor den Bildschirm. Dabei konnten die Zuschauer unter anderem zwei Sulzschneider erleben. Während Walter Sirch in einer Festkutsche über Münchens Straßen rollte, wurde währenddessen Günter Frey als Landesvorsitzender des Bayerischen Trachtenverbands von Roman Roell über das Trachtenwesen im Allgemeinen und die Nachwuchsarbeit im Speziellen interviewt.

Bei der Übertragung des Festzugs zum Oktoberfest München war in der ARD auch Walter Sirch (Zweiter von rechts) zu sehen.

Bayerischer Verdienstorden für Günter Frey

„Traumschiff“-Kapitän Florian Silbereisen und sein Vorgänger Sascha Hehn, die Skiläuferin Viktoria Rebensburg, Schiedsrichter Deniz Aytekin und auch Günter Frey aus Sulzschneid: Ihnen allen hat Ministerpräsident Markus Söder im Antiquarium der Münchner Residenz den Bayerischen Verdienstorden verliehen. Insgesamt wurden 88 Persönlichkeiten ausgezeichnet.

Günter Frey wurde für seine vielfältigen und langjährigen Verdienste geehrt. Seit 1985 engagiert er sich beim Trachtenverein „D‘ Hohenwaldegger“, ist seit 2017 Landesjugendvertreter beim Bayerischen Trachtenverband und seit 2021 deren Landesvorsitzender.
Söder sagte: „Herzlich willkommen im exklusivsten Club Bayerns mit maximal 2000 lebenden Ordensträgern. Es ist mit die höchste Auszeichnung, die der Freistaat Bayern vergibt. Die neuen Ordensträger haben große Leistungen für unser Land erbracht. Sie geben anderen Kraft, Unterstützung und Orientierung durch ihr Vorbild. Die Auszeichnung ist Dank für die großen Verdienste um Bayern, Ansporn weiterzumachen und Motivation für die Bürgerinnen und Bürger. Herzlichen Glückwunsch zum Bayerischen Verdienstorden. Sie alle dürfen stolz auf sich sein!“

Der Bayerische Verdienstorden ist durch das Gesetz über den Bayerischen Verdienstorden vom 11. Juni 1957 geschaffen worden. Er wird „als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk“ verliehen. Eine Besonderheit des Bayerischen Verdienstordens ist, dass die Zahl der lebenden Ordensträger auf 2000 begrenzt ist.

Trachtler freuen sich über neue Jugendgruppe

„Wir haben endlich wieder eine Jugendgruppe“: Diese positive Nachricht verkündete Vorsitzender Jürgen Klaus bei der gut besuchten Jahresversammlung des Trachtenvereins D‘ Hohenwaldegger Sulzschneid. Seit September wird jeden zweiten Freitag im Vereinsheim Sulzschneid mit den Kindern geprobt und weitere interessierte sind jederzeit willkommen. So kann der Trachtenverein zuversichtlich in die Zukunft blicken, wenn zum Beispiel vom 16. bis 18. Juni 2023 die wegen Corona verschobene 900-Jahr-Feier von Sulzschneid nachgeholt werden soll.
Auch rückblickend gab es Freudiges zu berichten. Neben Ehrungen von langjährigen Mitglieder wurden gleich fünf verdiente Trachtlerinnen und Trachtler zu Ehrenmitglieder ernannt. Ehrenvorstand wurde Günther Strobel, der seit 51 Jahren aktives Mitglied ist, davon 40 Jahre im Vorstand. Über die Ernennung zum Ehrenmitglied freuten sich außerdem Helga Frei, Gisela Frey, Rainer Settele und Sonja Sirch. Vorstand Jürgen Klaus würdigte ihre Leistungen und bedankte sich bei ihnen, dass egal, wann und wo jemand gebraucht wird, sie da sind und den Verein unterstützen, wo sie können. (Helga Frei) 

Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft: Josef Brugger (60 Jahre), Alfred Einsiedler (60 Jahre), Josef Pröll (60 Jahre), Marianne Settele (60 Jahre), Elmar Schmid (50 Jahre), Christoph Michel (25 Jahre).
Ehrenmitglieder: Helga Frei (seit 50 Jahren aktives Mitglied, 30 Jahre im Vorstand), Gisela Frey (seit 52 Jahren aktives Mitglied, 24 Jahre im Vorstand), Rainer Settele (seit 51 Jahren aktives Mitglied und 45 Jahren Vereinsmusikant bei den Trachtenproben, 15 Jahre im Vorstand), Sonja Sirch (seit 50 Jahren aktives Mitglied, 25 Jahre im Vorstand), Günther Strobel (seit 51 Jahren aktives Mitglied, 40 Jahre im Vorstand)

Großer Applaus fürs Theater „Der Wilde Hund von Sulzschneid“

Die Nachfrage nach Karten für das Theaterstück „Der Wilde Hund von Sulzschneid“ ist ungebrochen. Weil auch die Zusatzvorstellung schon fast ausverkauft ist, gibt es nun noch eine weitere Aufführung. Die ist am Sonntag, 20. November, um 14 Uhr im Vereinsheim in Sulzschneid. Kinder erhalten eine Ermäßigung auf den Eintritt. Karten können bestellt werden unter Telefon 08349/9761770 (täglich bis Freitag von 18 bis 21 Uhr).

    Und darum geht es:

    Um es vorwegzunehmen: Mit dem „Wilden Hund von Sulzschneid“ hat Walter Sirch dem Dorf zu dessen 900-Jahr-Feier ein wunderbares Geschenk bereitet. Mit viel Sorgfalt hat er mehrere Sagen, die sich um den Ortsteil von Marktoberdorf ranken, verwoben und ein Theaterstück darüber geschrieben, wie sich das Leben nach der Pestzeit zugetragen haben könnte. Ein Stück mit vielen, liebevoll verpackten Spitzen und sei es nur die, dass eine Kleintirolerin keinen Lengenwanger heiratet. Also zur damaligen Zeit nicht.
    Das mag wohl auch daran gelegen haben, dass die Lengenwanger – der Sage nach – mit Oberdorfern und Aubergern die Kirchenglocke gestohlen und im Baldaufweiher versenkt haben, weil sie sich so schrecklich anhörte. Sie störte den sonntäglichen Wohlklang, der sich über die Region legte. Dabei hatten die Tiroler aus dem Lechtal bei der Wiederbesiedlung die Kirchenglocke von ihrem Pfarrer mitbekommen. „Warum wohl?“, fragte Maria (Stefanie Epp), Wirtin und Frau des Ortsvorstehers (Peter Baur) vielsagend. „Gegen das Heimweh“, war für die beiden Jungbauern Hans (Peter Steger) und Karl (Udo Richter) klar.
    Sie verteidigten die Glocke bei jeder Gelegenheit – und die gab es in der Wirtschaft reichlich. Vor allem, wenn die Holzer Josef (Markus Knestel) und Konrad (Thomas Modosch) auftauchten – natürlich aus Lengenwang. Doch in Bastl (Bernhard Sirch), dem Mesmer, fanden Hans und Karl einen Verbündeten. Er wehrte sich standhaft gegen die Absichten, die Glocke zu stehlen. Meistens. Je nach Flascheninhalt. Oder wer gerade des Weges kam. Wie Theres (Vroni Heckel), die Magd aus Ludaried.
    Dabei wollte Bastl die Glocke sogar gegen die Hexen aus dem Sibillenmoos, einem noch heute bestehenden Hochmoor mit einzigartiger Pflanzenwelt, verteidigen. Das hätte er lieber nicht so vollmundig ankündigen sollen, denn bei ihrem nächtlichen Auftritt ließen Claudia Fumian, Elisabeth Sirch, Sabine Kümmerle, Barbara Schreyer, Vroni Hörmann und Regina Filser gehörig die Besen tanzen. Auch das Tirolar Weibla (Carolin Eurisch) vom Kreuzbachmoos hatte so seinen Spaß mit ihm. Und den Lengenwangern sowieso.
    Weil aber nicht mal sie gegen die Pestbeulen bei Sylvest helfen konnte und der Wirt fast im Sterben lag, besann sich die Bevölkerung ihrer Wurzeln und schickte den Knecht und Boten Flori (Tobias Schreyer) ins Lechtal zum Wilden Männle. Dessen verwegen klingenden Plan setzten die Sulzschneider gnadenlos um – mit Erfolg. Zumindest für den Wirt.
    Der eigentliche rote Faden in Sirchs Theaterstück ist die Liebe zwischen Kilian (Lorenz Knestel), einem Wilddieb – genau: aus Lengenwang –, der die Sulzschneider Wirtschaft beliefert und dabei Wirtstochter Agnes (Lena Eurisch) kennenlernt. Es erwächst eine Liebe, die nicht sein darf. Ein bisschen so wie Romeo und Julia. Dass die beiden den meisten Applaus und wie Vroni Heckel ein Sonderlob von Sirch erhielten, ist verständlich. Sie spielten trotz jungen Alters nicht nur hervorragend, sie sind auch die Zukunft der Sulzschneider Theaterbühne des Trachtenvereins Hohenwaldegger.
    Ein paar hundert Jahre später geht die Geschichte weiter, als Sirch mit einem Bekannten samt Metalldetektor im Baldaufweiher die Glocke suchte. Gefunden haben sie einen Gegenstand aus dem Zweiten Weltkrieg – weshalb der Kampfmittelräumdienst aus München anrückte. Es handelte sich um eine Nebelkartusche für Soldaten. Die Glocke fanden sie nicht. (Text von Andreas Filke; mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung)

    Viel Theater um eine alte Glocke

    Als die Tiroler nach der Pestzeit Sulzschneid wieder besiedelten, haben sie auch eine alte Kirchenglocke mitgebracht. Der Klang war wohl alles andere als betörend, weshalb sie in der Umgebung nur „der Wilde Hund von Sulzschneid“ genannt wurde. Wie turbulent es damals gewesen sein muss, hat Walter Sirch als historisch-humorvolles Theaterstück niedergeschrieben. Eigentlich sollte es zur 900-Jahr-Freier vor zwei Jahren uraufgeführt werden. Doch Corona kam dazwischen. Deshalb wird jetzt erst aufgeklärt, wie es mit der Bitte der umliegenden Gemeinden um eine neue Glocke ausgegangen ist. Und warum sich Oberdorfer, Lengenwanger und Auberger eines Nachts zusammentaten. Premiere ist am 11. November. Allerdings sind die ersten Aufführung (11., 12., 18., 19. und 20. November) bis auf ein paar Restkarten ausverkauft. Deshalb gibt es eine zusätzliche Aufführung am 17. November um 20 Uhr in der Sulzschneider Halle. Karten gibt es im Vorverkauf bei Vanessa Vocht, Telefon 08349/9761770 (dienstags bis freitags 18 bis 21 Uhr).

    Walter Sirch nun auch Gauehrenvorsitzender der Trachtler

    Eine richtige Überraschung erlebte Walter Sirch aus Sulzschneid vom Trachtenverein Schwäbischer Rigi Stötten: Der Obere Lechgau-Verband veranstaltete für ihn einen Ehrenabend beim Alten Wirt in Buching – der Ort der Gaugründung im Jahr 1920. Viele Wegbegleiter Sirchs nahmen an der Feier teil. „Ich wusste nur von einem Grillen und einem Schafkopfen“, sagte Sirch im Anschluss. Tatsächlich aber wurde er zum Gauehrenvorsitzenden ernannt (mehr)

    Sulzschneider musizieren beim Almtag

    Volksmusik, Gesang, Tanz: Das war beim Almtag des Oberen Lechgau-Verbands auf der Buchenbergalm geboten. Vor der herrlichen Kulisse des Ammergebirges mit Blick auf das ganze Gaugebiet war bei schönstem Sommerwetter echte Volksmusik, Gesang, Blasmusik und Schuhplattler geboten. Die vielen Besucher, welche zu Fuß, mit dem Rad oder mit der Bahn auf die Buchenbergalm gekommen waren, genossen es. Den ganzen Tag über sangen und spielten der Sulzschneider Viergesang, die Volksmusikgruppe Prem, das Sulzschneider Zithertrio, das Buchinger Bier Blech, die Allgäuer Ziachblosn aus Seeg, die Oberdorfer Ziachmusi aus Marktoberdorf und die Buchinger Alphornbläser auf der Ost- und Westseite der Buchenbergalm zur Freude aller Zuhörer. Annemarie Fürst aus Peiting trug immer wieder lustige Mundartgedichte vor und die Gaugruppe erfreute zwischendurch mit ihren sauberen Auftritten.