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Plötzlich brummt eine A400M über den Veteranen

Hinter die Kulissen der Luftlande- und Lufttransportschule in Altenstadt bei Schongau haben die Mitglieder des Veteranen- und Soldatenvereins Sulzschneid geblickt. Diese Ausbildungseinrichtung gilt als einmalig in der Bundeswehr. Beim Kasernenrundgang mit Oberstabsfeldwebel Christian F. erfuhren sie, wie die Fallschirmjäger ausgebildet werden und sahen an einem speziellen Trainingsgerät des Transportflugzeugs A400M, wie ein solches Luftfahrzeug mit Fahrzeugen beladen wird. Spektakulär war, als dann tatsächlich eine A400M über die Kaserne flog und einige Fallschirmspringer absetzte.

Anschließend im Bergbaumuseum Peißenberg erfuhren die Sulzschneider in der reich bestückten Ausstellung und im Stollen hautnah, wie anstrengend früher der Abbau von Pechkohle war – zumal sie von einem Bergmann geführt wurden, der dort selbst einst arbeitete.

Roland Müller nimmt Abschied beim Veteranenverein

Eine Ära ist bei der Jahresversammlung des Veteranen- und Soldatenvereins Sulzschneid zu Ende gegangen: Roland Müller, seit 29 Jahren Vorsitzender, kandidierte nicht mehr für diesen Posten.
Als Nachfolger von Anton Wißmiller war er seinerzeit gewählt worden. Unter seiner Ära öffnete sich der Verein auch Frauen – als einer der ersten Veteranenvereine in der Region. Erinnert wurde an die vielen gemeinsamen Veranstaltungen, Ausflüge und Fahrten, darunter zu Kriegsgräbern im Ausland. In den vergangenen beiden Jahren ruhte das Leben wegen Corona weitgehend.
Bei den turnusmäßigen Wahlen wurden die Vorstandsposten größtenteils neu vergeben. Neuer Vorsitzender ist Alexander Filke, Zweiter Vorsitzender Martin Frey, Kassier Johann Strobel, Schriftführer Bernhard Sirch und als Beisitzer fungieren Albert Wißmiller und Richard Wagner.
Des Weiteren standen Ehrungen auf der Tagesordnung. Dabei wurde wurde Maximilian Hummel für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Weitere Ehrungen gab es für 40 Jahre.


Zuvor hatten die Mitglieder des Vereins und die Kirchengemeinde im Gottesdienst und danach am Mahnmal den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege gedacht. Pfarrer Sajimon Vargese, Marktoberdorfs Dritter Bürgermeister Michael Eichinger und Zweiter Vorsitzender Martin Frey erinnerten an die Schrecken vergangener Tage sowie an die weltweiten Krisen und Kriege der heutigen Zeit. Insbesondere standen der Ukrainekrieg und die Forderung nach Frieden im Fokus.
Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigte sich wiederum an Roland Müller. Seit der Gründung des Sulzschneider Vereins vor fast 150 Jahren war Müller der erste Vorsitzende, der nicht im Krieg gekämpft hat.

50 und 40 Jahre bei den Veteranen

Ehrungen gab es für Benedikt Schafroth (rechts)und Xaver Kelz (Mitte) durch Vorsitzenden Roland Müller. (c) Manfred Jocham
Benedikt Schafroth (rechts) und Xaver Kelz (Mitte) wurden vom Vorsitzenden Roland Müller geehrt. (c) Manfred Jocham

Beim Veteranenjahrtag in Sulzschneid hat Benedikt Schafroth die Ehrennadel für 50-jährige Mitgliedschaft im Veteranen- und Soldatenverein Sulzschneid erhalten, Xaver Kelz wurde vom Vorsitzenden Roland Müller für 40 Jahre Treue ausgezeichnet. Auch 74 Jahre nach Kriegsende „sind wir es den Gefallenen schuldig, uns Zeit zu nehmen und ihrer zu gedenken“, sagte Müller zuvor in seiner Ansprache in der Kirche. Soldatengräber seien Prediger des Friedens, zitierte er Albert Schweitzer. Allein aus Sulzschneid waren 77 junge Männer aus den beiden Weltkriegen nicht mehr heimgekehrt. 

Wechsel im Vorstand und Ehrungen

Der Appell zum Frieden war der Kernpunkt in der Ansprache von Marktoberdorfs Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell beim Veteranenjahrtag in Sulzschneid. Dabei erinnerte er diesmal besonders an die Gräuel des Ersten Weltkriegs, der vor 100 Jahren endete. Im Laufe der Jahre habe sich aber das Bild der Soldaten gewandelt, sagte er. Ihre Aufgabe sei es immer mehr, zu helfen. Sie bezog er ebenso in seinen Dank ein wie zum Beispiel Polizei und Rettungsdienste. Im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Veteranen- und Soldatenvereins standen Ehrungen und Wahlen. Vorsitzender Roland Müller wurde im Amt bestätigt. Neuer Stellvertreter ist Martin Frey, der seinem Vater Günter Frey nachfolgt. Neuer Schriftführer ist Alexander Filke, Manfred Jocham kandidierte nicht mehr. Er ist nun erster Beisitzer. Zweiter Beisitzer ist Bernhard Sirch. Die Kasse führt Johann Strobel. Fähnrich Hubert Strobel begleiten Egon Settele und Benedikt Schafroth. Das Foto zeigt Vorstand und Geehrte (von links): Alexander Filke, Roland Müller, Martin Frey, Werner Peltri (40 Jahre Mitglied), Horst Schwendtner (50), Hubert Strobel (40), Johannes Heim (40) und Hermann Wißmiller (40).